Südtirol – Toblacher See mit neuem Getriebe

Dieses Jahr wollten wir eigentlich im Sommerurlaub mit dem Bulli nach Südtirol und wir hatten eine dreiwöchige Rundreise über Basel, Lauterbrunnen, einige Passstraßen nach Bozen und von dort aus über die Dolomitenstraße zu den Drei Zinnen geplant. Da wir leider auf die Schulferien angewiesen sind und das Reiseziel für Überfüllung bekannt ist, hatten wir die Reise 3 Monate vor Antritt komplett durchgeplant und alle Campingplätze vorab reserviert. Alleine das war eine Odyssee. Vier Wochen vor unserem Urlaub fuhren wir mit dem Bulli eine längere Strecke und bemerkten, dass das Getriebe zunehmend schleifende Geräusche machte. Das mussten wir vor der großen Fahrt auf jeden Fall überprüfen. Die Diagnose war bedauerlicherweise vernichtend. Die Lager der Hauptwelle waren zu stark verschließen und mit dem Schaden wollten wir nicht auf irgendeinem Pass liegenbleiben. Wir bekamen ein altes Getriebe zum Überholen von BUS-ok und Holger Siebert hat das Getriebe instandgesetzt. (An der Stelle noch mal unseren lieben Dank für die tolle Unterstützung und hervorragende Überholung des Getriebes.) Aber die geplante Reise mussten wir absagen und für den Sommer eine Alternative finden, ohne GrünenBulli! Kurzerhand schnappten wir uns unsere Fahrräder und tauschten den Dolomiten-Trip gegen eine atemberaubende Tour an die Peene in Mecklenburg, wo wir eine fünftägige Kajaktour unternommen haben und im Anschluss mit den Rädern weitere 2 Wochen zur Insel Rügen und der Ostseeküste entlang nach Hamburg geradelt sind – aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem wir gut trainiert und mit ein paar Kilos weniger aus dem Ostsee-Sporturlaub zurückgekehrt waren, konnten wir auch baldig das Getriebe beim Holger Siebert abholen und an den Austausch heranmachen. Die Probefahrt sollte uns dann in den Oktoberferien doch nach Südtirol an den wunderschönen Toblacher See führen, von dem aus wir verschiedene Ausflüge unternahmen.
Und um es schon mal vorwegzunehmen. Wir waren am Ende sehr froh, dass alles so gekommen ist. Im Sommer wäre es in Südtirol zu heiß gewesen, dann gab es dazu heftige Regenfälle und wir hörten, dass alles überfüllt war. Im Oktober hatten wir glücklicherweise tolles Wetter. Abends wurde es zwar kalt, aber tagsüber hatten wir angenehme 20 bis 22 Grad und konnten unsere Rad- und Wandertouren bei angenehmen Temperaturen durchführen, was uns bei den teils sehr steilen Passagen sehr entgegenkam.

Hinfahrt Köln Toblacher See mit Zwischenstopp in Kempten (550 km)

Auf dem Weg in die Dolomiten verbrachten wir eine Nacht auf einem äußerst gepflegten Campingplatz in Kempten. Am Abend fuhren wir mit den Rädern in die 7 Kilometer entfernte Altstadt zum Bummeln und Essen.

Kempten im Allgäu ist eine malerische Stadt in Bayern. Als eine der ältesten Städte Deutschlands hat Kempten eine reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Sie liegt inmitten der wunderschönen Allgäuer Landschaft mit einer Mischung aus beeindruckenden Bergen, saftigen Wiesen und traditionellen Dörfern.
Die Stadt ist bekannt für ihre historische Altstadt mit charmanten Kopfsteinpflasterstraßen, gotischen Kirchen, Fachwerkhäusern und schönen Plätzen. Eines der markantesten Wahrzeichen ist die Basilika St. Lorenz, eine prächtige Kirche mit einer reichen Geschichte und beeindruckender Architektur.


Campingplatz: Öschlesee, sehr gepflegter Platz mit top sanitären Anlagen, Restaurant und Brötchenwagen mit sehr großer Auswahl ohne Vorbestellung. Liegt gegenüber eines schönen Sees und ist ca. 7 km von der Kemptener Altstadt entfernt.

TIPP: Wir hatten weder den Campingplatz vorgebucht noch für den Abend ein Restaurant reserviert. Mit Glück hatten wir den letzten Stellplatz bekommen und mussten in Kempten 2 Stunden warten, bis wir einen Tisch bekamen. An Wochenenden und Feiertagen empfiehlt sich eine Reservierung.


2.Tag: Weiterfahrt zum Toblacher See (275 km)

Auf der Weiterreise wurden wir leider von ziemlich viel Verkehr und Stau aufgehalten, wodurch wir erst spät am Campingplatz am Toblacher See ankamen. Nachdem wir alles aufgebaut hatten, konnten wir trotzdem den Abend noch gemütlich vor dem Bulli, mit einem jungen Pärchen aus der Schweiz, welches mit ihren Fahrrädern die kommenden Monate und unbestimmten Ziel unterwegs sind, verbringen. Wir waren begeistert von dem Mut und der Energie, aber auch überrascht über die 50 Kilo und mehr, die sie auf den Rädern mitschleppten. Wir wünschen eine tolle Zeit und Erlebnisse und immer unterstützenden Rückenwind.


Campingplatz: Toblacher See. Der Campingplatz ist von der Ausstattung, Angebot, Freundlichkeit und Sauberkeit hervorragend. Die Stellplätze sind terassenförmig angeordnet, sodass die meisten Plätze einen Blick auf den See haben. Der Biomarkt hat erstklassige Produkte und Backwaren. Auch gibt es eine Weinbar und ein Gourmetrestaurant. Die Lage ist für Wanderungen und Fahrradtouren optimal. Wir waren sehr zufrieden.


3. Tag: Fahrradtour zur Plätzwiese (42 km – 800 Höhenmeter)

Nach einem guten Frühstück mit Brötchen und leckeren Croissants aus dem Bioladen auf dem Campingplatz wagten wir uns dann mit unseren neuen Mountainbikes auf eine anspruchsvolle Tour zur Plätzwiese. Die steilen Anstiege haben uns echt gefordert, aber die atemberaubenden Ausblicke waren die Anstrengung wert.


Unsere Radtour begann direkt am Toblacher See, von wo aus wir über eine alte Bahntrasse durch das grüne Höhlensteintal fuhren. Dieses Dolomitental verbindet Toblach und Cortina d’Ampezzo. Entlang der Strecke kann man einen Soldatenfriedhof des 1. Weltkrieges besuchen und etwas weiter hat man bei gutem Wetter einen tollen Aussichtspunkt auf die Drei Zinnen. Nach insgesamt 10 Kilometern erreichten wir den malerischen Dürrensee mit einer spektakulären Aussicht auf die Berglandschaft.


Die weitere Strecke führte uns auf der Alemagna-Straße weiter bis zum Weiler Schluderbach. An der Abzweigung nach Misurina / Drei Zinnen bogen wir rechts ab, in Richtung Gemärkpass / Cortina. Etwa 500 Meter weiter zweigte rechts die Forststraße zur Plätzwiese ab. Hier begann der anspruchsvollere Teil unserer Strecke: Wir hatten 10 Kehren und 550 Höhenmeter zu bewältigen, bis wir den höchsten Punkt erreichten. Während des Aufstiegs eröffneten sich bereits atemberaubende Blicke auf den Monte Cristallo und die majestätische Hohen Gaisl, die sich über die Almlandschaft der Plätzwiese auftaten.


Auf der Plätzwiese angekommen stärkten wir uns im Berggasthof Plätzwiese und traten nach einer erholsamen Pause den Rückweg über die gleiche Route zurück zum Campingplatz.

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Zurück am Campingplatz verbrachten wir bei 12 Grad den Abend vor dem Bulli und tankten neue Energie für die kommende Unternehmung.


4. Tag: Radtour zum Pragser See und Silvesteralm (65 km – 1100 Höhenmeter)

Eigentlich wollten wir eine entspannte Tour machen, jedoch erwies sich der Abstecher zur Silvesteralm als Herausforderung für unsere Kondition und dann hat die Hütte leider auch noch geschlossen. Aber zum Anfang. Erstes Ziel war der touristische Pragser See, von dem wir eigentlich ein wenig enttäuscht waren. Die Strecke führte uns über sehr gut ausgebaute Radwege, teils der Straße entlang, trotzdem sehr schön, mit tollen Aussichten auf die umliegenden Berge. Der letzte Anstieg ist sehr steil. Am Pragser See angekommen, wird man erstmal von etlichen Reisebussen begrüßt. Der See ist zwar sehr schön, jedoch störten uns die zahlreichen Ruderboote, die man für unglaubliche 50 € / 45 Minuten mieten kann. Denkt man sich die Boote weg, ist die Kulisse natürlich traumhaft.

Im Bild sind die Ruderboote wegretuschiert!

Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir auf den Heimweg mit einem Abstecher zur Silvesteralm, was noch mal 660 steile Höhenmeter bedeuteten. Die Alm hatte leider geschlossen, trotzdem hat es sich landschaftlich gelohnt.


Zum Campingplatz zurück ging es dafür um so schneller und wir freuten uns auf einen entspannten Abend im Bulli.

Klicke auf das Bild um die Route in Komoot zu öffnen
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5. Tag: Ausflug mit dem Bus zu den Drei Zinnen


Unsere Tour begann direkt an der Bushaltestelle vor dem Campingplatz am Toblacher See, von wo aus wir per Bus zu den Drei Zinnen fuhren. Die Fahrt bot uns atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft, die wir voller Vorfreude auf unsere bevorstehende Wanderung genossen.

Als wir die Drei Zinnen erreichten, starteten wir eine fünfstündige Wanderung rund um das beeindruckende Bergmassiv. Glücklicherweise folgten wir einem sehr netten Schweizer Ehepaar aus Basel, die wir zuvor an einem markanten Aussichtspunkt kennengelernt hatten. So führte unser Pfad durch eine schroffe und zerklüftete Landschaft, über klare Bergseen und schöne Berghütten. Jeder Schritt offenbarte neue, beeindruckende Perspektiven auf die imposanten Felsformationen.


Wir machten unterwegs zahlreiche Pausen, um die Landschaft zu bewundern und stärkten uns in einer imposanten Berghütte.

An der Rückseite der Drei Zinnen angekommen, bot sich uns eine ungetrübte Sicht und ein fantastisches Panorama. Besonders eindrucksvoll war der Anblick des Sonnenuntergangs, der die Gipfel in warme Farben tauchte.

Nach der fünfstündigen Wanderung kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück und nahmen den Bus zum Campingplatz. Es war eine unvergessliche Erfahrung, die uns die eindrucksvolle Landschaft der Drei Zinnen und die Schönheit der Natur auf eine ganz besondere Weise nähergebracht hat.


TIPPS:
Die Busverbindung 442 hält direkt am Campingplatz und endet an der Auronzo Hütte bei den Drei Zinnen. Das Ticket ist online günstiger als der Direktkauf im Bus. Außerdem kann man die Rückfahrt online auch reservieren.
Busverbindungen Südtirol, Online-Reservierung

Wanderungen und weitere Informationen

Mit dem Camper auf dem Parkplatz der Auronzo Hütte übernachten. Ist man mit seinem Camper einmal oben angelangt, darf man auch bleiben. Bezahlt wird bei der Abreise an der Mautstation. Jedoch kann man keine Stellplätze reservieren und zur Hauptsaison wird es sehr voll sein.
Weitere Informationen hier.

Am Abend wollten wir eigentlich im Gourmet Restaurant des Campingplatzes essen, jedoch waren wir so müde, dass wir das 7-Gänge Menü hätten nicht genießen können.

6. Tag: Rückreise

Am nächsten Tag fuhren wir schließlich ohne Zwischenstopp zurück nach Köln. Unser GrünerBulli hat die Bergpässe gut gemeistert und das neue Getriebe machte keine Probleme. Wir freuen uns schon auf die nächste Reise.

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