NoiseKiller – Meine Erfahrung mit der Geräuchsdämmung

Zum Produkt

NoiseKiller; in fast jeder Ausgabe vom VW Camper&Bus Magazin wirbt die Fa.Noisekiller für das gleichnamige Produkt NoiseKiller System für VW Busse.
http://www.nkgroup.co.uk/p…/motorhome-and-van-vw-camper-kit/

Nur zur Info: Ich möchte hier keine Werbung für Produkte machen, sondern nur über meine persönlichen Erfahrungen berichten. Im aktuellem Thema “NoiseKiller” gibt es auch eine Menge alternative Möglichkeiten, wie z.B. mit Armaflex.

NoiseKiller bietet 3 Option zur Wahl:
1. Front & Heckbereich
2. Gesamter Bus
3. Gesamter Bus & Dach

Da mein Fahrzeug bereits aufgebaut ist, habe ich mich für die 1.Version entschieden.
Kosten: 185 Pfund und 50 Pfund für den Versand, also insgesamt 320 €.
Nach ca. 1 Woche wurde die Ware angeliefert.
Nach dem Auspacken war ich erst mal verwundert, dass ich 2 große Dämm-Matten und eine Rolle selbstklebende Dämm-Folie erhalten habe. Ich war davon ausgegangen, dass das Material bereits passend gefertigt ist, warum sonst bestelle ich extra für einen T2 und mache die Angaben für den Linkslenker? Aber egal, mein Fehler, vorheriges Lesen hätte meine Erwartungen gehemmt.
Die Matten haben die Größe von 198x61cm, 198x118cm, ca. 7mm stark und die Folie von 200x120cm, ca. 2,5 mm stark. Sie wiegen ingesamt 33 Kg.
Zum Lieferumfang gehört eine gut bebilderte Beschreibung in englisch.

Einbau

Ich habe die Matten in mehreren Etappen eingebaut und konnte so den Effekt der Geräuschreduzierung ganz gut einschätzen.

  1. Motorraumabdeckung
  2. Cockpitboden und Durchgang
  3. Sitzbankkasten und Rückwand
  4. Fahrer- und Beifahrertüre
  5. Schiebetüre
  6. Boden der Vordersitze und Cockpitfront

Zurechtschneiden der Platten:
Die Platten lassen sich sehr einfach zurechtschneiden, die ersten Versuche habe ich mit einem scharfen Teppichmesser unternommen, war aber mit dem Ergebnis eher unzufrieden, da das Messer die innere, etwas lockere Dämmschicht herausriss, mit einer Schere geht es sehr viel einfacher und sauberer.

Motorraumabdeckung: Hier habe ich die Matratze als Vorlage genommen. Die vordere Ecke und den Schrank werde ich noch von innen auslegen. Alleine mit dieser Maßnahme haben meine Ohren keine spürbare Reduktion vernehmen können.

Cockpitboden und Durchgang: Hier dient der Teppichboden gut als Maß. Vermutlich reduzieren beide Matten etwas an Vibrationsgeräuschen, aber ein Effekt war bis hierhin nicht erkennbar.

Sitzbankkasten und Rückwand: Ich habe die Gurte entfernt und den Kasten gelöst und nach vorne geschoben. So konnte ich die Matte von oben ganz gut einschieben. Die Matte habe ich unter den Teppich bis zur Holzbodenplatte ausgelegt, so ergab sich eine glatte Ebene. Die Löcher für die Gurte konnte ich mit einem Schraubendreher gut erfühlen und durchstechen. Die Matten halten durch die Gurtbefestigungen. Den Boden des Kastens habe ich auch noch auslegen können, dann war das Material aufgebraucht. Gelieferte Matten entsprechen also der benötigten Menge. Den Radkasten habe ich zusätzlich mit dem anderem Material beklebt.
Effekt: Das Auslegen dieses Bereichs hat eine hörbare Reduzierung der Motorgeräusche im Fahrgastraum zur Folge. Leiser und generell dumpfer, was ich als sehr angenehm empfinde. Entfernt man jetzt auch die Matte im Kofferraum wieder, so merkt man einen deutlichen Unterschied.

Einbau der selbstklebenden Dämmfolie in den Türen, Schiebetüre, Heckklappe, unter den Vordersitzen und Cockpitfront:
Die Folie lässt sich mit der Schere sehr gut zurechtschneiden.
Die Stellen an denen die selbstklebende Folie geklebt werden soll müssen natürlich gründlich gereinigt werden.
Da die Zierpappe entfernt werden muss und dabei schon mal die Befestigungsklammern kaputt gehen oder nicht mehr stramm genug sitzen, empfiehlt sich ausreichender Ersatz vorzuhalten. Bus-ok hat z.B. die entsprechenden Klammern im Programm.
Die Pappe konnte ich mit einem Heber für Fahrradmäntel gut und schonend entfernen, es gibt aber auch ein spezielles Werkzeug dafür. Bei der Gelegenheit kann man auch nach dem Rechten sehen und notwendige Vorsorge gegen Rost auftragen und die Türscharniere, Schlösser und Fensterheber säubern und einfetten, bzw. ölen.
Ergebnis: Die Türen fühlen sich etwas schwerer an, es hängen ja jetzt auch ca. 1,5 Kilo mehr an den Scharnieren! Das Schliessen selber ist nicht hörbar anders. Klopfen gegen die Tür ist vielleicht ein wenig dumpfer, aber nicht der Rede wert.
Beim Fahren höre ich keinen direkten Unterschied, ich habe aber den Eindruck, dass das ein oder andere Vibrationsgeräusche, bei verschiedenen Drehzahlen, verschwunden sind.

Das gelieferte Material hat leider nicht gereicht um alle Bereiche auszukleiden. Somit hatte ich kein Material mehr um die linke Seitenwand hinter den Schränken zu dämmen (wollte ich eh nicht machen). Vielleicht habe ich den ein oder anderen Bereich etwas zu großzügig verarbeitet, aber meines Erachtens fehlen ca. 20 cm (also 120×20 cm).
Ich habe bei der Firma NK per Mail reklamiert und mein Problem geschildert. Ich erhielt unverzüglich Antwort und man bot mir an, dass ich die fehlende Ware versandkostenfrei kaufen könnte. Daraufhin habe ich ein paar Bilder mit meinen Arbeiten gesendet um aufzuzeigen, dass ich eigentlich das Material nach Anweisung verarbeitet habe. Ich erhielt wiederum prompt Antwort und man zeigte auf, dass ich in den Türbereichen zuviel Material verarbeitet hätte. Ich fand die Reaktion generell gut und auch nachvollziehbar, jedoch hätte ich mir dann eine etwas ausführlichere Anweisung gewünscht.

Fazit

Das Ergebnis ist generell zufriedenstellend und erfüllt meine Erwartungen an die Geräuschreduzierung mit Einschränkungen.

  • ich finde den Preis nur für das Material ein wenig zu teuer
  • ein nachträglicher Einbau ist natürlich auch mit Aufwand verbunden, das Anbringen der selbstklebenden Dämmfolie lohnt sich eigentlich nur beim Aufbau, oder wenn man eh vorhat die Türen zu konservieren und die Anbauteile zu reinigen
  • lediglich die Isolierung der Motorraumabdeckung und des Sitzbankkastens bringt eine hörbare Geräuschreduzierung, diese lässt sich auch mit wenig Aufwand nachträglich anbringen

Empfehlung

Wenn ich nochmal vor der Entscheidung stehen würde, nachträglich eine Geräuschdämmung vorzunehmen, dann würde ich nur die Matten über der Motorraumabdeckung, Sitzbankkasten, Cockpit- und Durchgangsboden verlegen. Ggf. kann man dann auch auf eine etwas konstengünstigere Alternative zurückgreifen.

Benötigtes Werkzeug und ggf. Ersatzteile

  • Schere
  • Massband
  • Silikonentferner
  • Tapetenroller
  • T2 Türverkleidungswerkzeug (Bus-ok ArtikelNr.: OK11401) – ich habe einen Fahrrad Mantelheber benutzt
  • Verkleidungsclip (Bus-ok ArtikelNr.: OK11303)
  • T2 Klammer Türverkleidung (Bus-ok ArtikelNr.: OK64110)
  • T2 Gummitüllen für die Türklammern (Bus-ok ArtikelNr.: OK63965)

Nützliche Links

Bilder

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. S. Jonas sagt:

    Hallo
    Guter Testbeitrag. Ich möchte für mein WOMO demnächst auch eine Geräuschdämmung vornehmen, da kam dein ausführlicher Bericht gerade richtig…
    Danke, hast mir weitergeholfen
    Gruß S. Jonas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert